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Joseph Wilhelm
Grußwort 2010


Geschätzte Freunde des One World Awards,

Vielen Dank für Ihr Interesse am Thema einer fairen und nachhaltigen Globalisierung und unserem damit im Zusammenhang verliehenen „Eine-Welt-Preis“. Lassen Sie mich kurz die Idee des „Eine-Welt-Preises“ darstellen. Auch drei Jahre nach der Etablierung des Konzeptes und zwei Jahre nach der ersten Preisverleihung im Rahmen der internationalen IFOAM-Konferenz in Modena/Italien sind die Inhalte des One World Award (OWA) mehr als aktuell. Vielmehr ziehen sich die Folgen eines falsch verstandenen und missbrauchten Globalisierungsverständnisses rund um den Erdball.

Globalisierung heißt nicht Wohlstand und Überfluss auf der einen (meist nördlichen) Seite des Globus und Armut und Aussichtslosigkeit auf der anderen. Dies ist die lineare Folge jahrhundertelanger Kolonialisierung. Globalisierung in einem humanen und zukunftsfähigen Verständnis bedeutet vielmehr Ausgleich und Teilen von vorhandenen Ressourcen auf allen Gebieten, materiellen und ökonomischen, geistigen und sozialen. Wohlstand und Wohlergehen auf der einen Seite ist dauerhaft und nachhaltig nicht möglich zu Lasten anderer. Wir sitzen definitiv und ultimativ alle in „einem Boot“! Damit diese Kehrtwendung des Bewusstseins (es heißt ja nicht „Bewussthaben“) und des zugrundeliegenden Denkens gefördert wird, wurde der „Eine-Welt-Preis“ ins Leben gerufen, um damit Menschen bzw. Institutionen für mutiges eigenverantwortliches Handeln zu belohnen. Dieser Preis soll damit Mut machen, selbst aktiv zu werden und nicht in Passivität und Mutlosigkeit zu verfallen angesichts der weltweiten Herausforderungen und Probleme, deren Komplexität auf den ersten Blick häufig erdrückend erscheint.

Für die zweite Ausschreibung des OWA sind von Peru bis Laos eine stattliche Anzahl durchwegs qualifizierten und belohnenswerten Bewerbungen eingegangen. Deshalb möchte ich mich, auch im Namen der Jury, für diese Bewerbungen und die damit verbundenen Mühen bedanken. Bedauerlicherweise reichen unsere Mittel nicht, um alle zu belohnen und zu fördern. Bei der Jury möchte ich mich ganz herzlich für die inspirierende Mitarbeit und die nicht leichten Entscheidungen bedanken. Es hat viel Freude gemacht. Vielen Dank auch an die Schirmherrin IFOAM, die Ihre Funktion in Person ihres Direktors Markus Arbenz und dem IFOAM Vize-Präsidenten und neuen Jurymitglied Roberto Ugas/ Peru aktiv wahrgenommen hat. Herzlichen Glückwunsch an die auf den nächsten Seiten vorgestellten Gewinner und Finalisten! Mögen Ihre Taten und Projekte möglichst vielen Menschen und Initiativen in ihren Bemühungen um eine gerechte und lebenswerte Zukunft Mut machen, um eine faire Globalisierung Realität werden zu lassen.

Joseph Wilhelm
Initiator des One World Award
Gründer und Vorstand Rapunzel Naturkost