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Begründung der OWA-Jury für die Wahl von Hans Herren 
und Rachel Agola als OWA-Preisträger


Die Jury war äußerst beeindruckt von dem ganzheitlichen Ansatz und den positiven Vorort-Auswirkungen der Arbeit der Biovision Stiftung. Die Projekte in Afrika sind, jedes für sich, sehr vielversprechende und hoffnunggebende Erfolgsgeschichten. Viele in den Projekten gemachte Erfahrungen sind reif, in einem größeren Umfang, nicht nur auf Afrika beschränkt, umgesetzt zu werden. Der Jury imponierte insbesondere die brückenschlagende Kraft der Stiftung als Stimme Afrikas in den Norden und als „Türöffner” nach Afrika vom Norden aus. Hinter der Stiftung steht die Person des Hans Herren, der als Gründer der Biovision Stiftung nicht nur die ursprüngliche Vision hatte, sondern der als Stiftungspräsident auch das „Ruder in der Hand“ hält. Neben seinen außergewöhnlichen Erfolgen über Jahrzehnte war die Tatsache, dass Hans Herren eine zentrale Rolle bei der Erstellung des IAASTD Weltagrarberichts spielte, ein weiterer Grund für die Jury, ihn zum Preisträger zu küren.

Damit sendet die Jury nicht nur eine klare Botschaft, den Weltagrarbericht zu unterstützen und ermutigt Entscheidungsträger, dem Bericht mehr Beachtung zu schenken, sondern fordert gleichzeitig dazu auf, die Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Weltagrarberichts zu nutzen und konkrete Schritte einzuleiten, die den dringend benötigten Paradigmenwechsel einleiten, weg von einer umweltzerstörenden, abhängigkeitschaffenden und ressourcenverschwendenden, konventionellen Landwirtschaft hin zu einer nachhaltigen und im Einklang mit der Natur stehenden Lebensmittelproduktion für die ganze Welt. Die einstimmig gewählten OWA-Preisträger haben auch eine klare Botschaft hinsichtlich des großen Potenzials, das Afrika für die Lösung wichtiger Probleme besitzt - nicht nur für innerafrikanische Probleme, sondern auch für Probleme außerhalb des afrikanischen Kontinents. Aufgrund dieser Tatsache und aus Respekt für die fundamentale Rolle, die Afrikaner in den verschiedenen Projekten spielen, entschied die Jury, stellvertretend für all die mutmachenden „Zukunftsmacher“, eine der ersten Bäuerinnen, die die Push und Pull-Methode angewendet hat, ebenfalls auszuzeichnen. Rachel Agola ist ein beeindruckendes Beispiel für „Frauen-Power“ und die führende Rolle, die Frauen in der globalen Landwirtschaft einnehmen.

Ein visionärer Wissenschaftler, eine engagierte Landwirtin und eine außergewöhnliche Stiftung verdienen nicht nur den One World Award 2010, sondern werden auch zukünftig, von den Schwingen der „Lady OWA” getragen, außergewöhnliche, nachhaltige Lösungen für den Schutz der einen Welt, unserer Umwelt und für ein faires Miteinander erschaffen.

Dr. Hans Rudolf Herren
Rachel Anyango Agola