Die Biovision Stiftung in Kenia und der Schweiz
Hans Herren investierte Preisgelder, die er bei verschiedenen Auszeichnungen erhalten hatte, in eine neue Stiftung. Hier kommt seine Vision als Wissenschaftler und Weltbürger zum Ausdruck, dass die Natur bei der Bekämpfung der Armut ein mächtiger Verbündeter für Wissenschaft und Technologie sein kann. Die Biovision Stiftung fokussiert sich auf ökologische Entwicklungsstrategien, die in Kenia und anderen afrikanischen Ländern wie Äthiopien, Tansania und Uganda umgesetzt werden. Kostendeckende Skalierbarkeit ist eines der wichtigsten taktischen Ziele der Stiftung, um die Errungenschaften ihrer wegweisenden Projekte umzusetzen, damit Regierungen und andere Nicht-Regierungsorganisationen die Technologien im großen Stil einführen und von ihnen profitieren können – nicht nur in Afrika, sondern auch auf anderen Kontinenten.
Eine gemeinsame Welt
OWA-Preisträger Hans Rudolf Herren und Rachel Agola teilen sich eine Welt von Herausforderungen und Möglichkeiten. Ihre Erfolgsgeschichten stehen zusammen als Sinnbild dafür, wie wissenschaftliche Innovation und individuelle Initiative diese eine Welt retten können und allen Lebewesen eine natürliche Zukunft geben können, wie es in den Leitlinien der Biovision Stiftung heißt.
www.biovision.ch
Eine gemeinsame Welt
OWA-Preisträger Hans Rudolf Herren und Rachel Agola teilen sich eine Welt von Herausforderungen und Möglichkeiten. Ihre Erfolgsgeschichten stehen zusammen als Sinnbild dafür, wie wissenschaftliche Innovation und individuelle Initiative diese eine Welt retten können und allen Lebewesen eine natürliche Zukunft geben können, wie es in den Leitlinien der Biovision Stiftung heißt.
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Lokales und international verfügbares Wissen und Know-how bündeln
Maiserträge mithilfe der „Push-pull Methode” erhöhen
Mais ist Grundnahrungsmittel für Millionen Afrikaner. Eine Verknappung wäre desaströs für den ganzen Kontinent. Der Wurzelbohrer und das Unkraut Striga sind die größten Bedrohungen für den Maisanbau in Ostafrika und können bis zu 90% der Ernte zerstören. Lokale, von icipe durchgeführte Studien ergaben, dass es eine nachhaltige Methode gibt, um diese Schädlinge zu bekämpfen und Erträge zu verbessern – eine ökologische Technologie, die als „Push-pull Methode” bezeichnet wird.
Biovision erreichte sage und schreibe eine Verfünffachung der Erträge in seinen „Push-pull“ Projekten. Tausende Bauern wurden in der Methode unterwiesen und mehr als 30.000 Bauern in ganz Ostafrika wenden die Methode heute an.
Die Royal Society bezeichnet die „Push-pull Methode“ sogar als eine Technologie, die sofort eingesetzt werden kann, um massive Ertragssteigerungen in Afrika zu erzielen, die bis zum Jahr 2050 vonnöten sind, um den Nahrungsbedarf des afrikanischen Kontinents zu decken, ohne die Umwelt zu schädigen und mehr Land bestellen zu müssen.
Bäuerinnen, oftmals durch HIV zu Witwen geworden und am Existenzminimum lebend, sind besonders aufgeschlossen und interessiert, die erfolgreiche ökologische „Push-pull Methode“ einzusetzen.
Mais ist Grundnahrungsmittel für Millionen Afrikaner. Eine Verknappung wäre desaströs für den ganzen Kontinent. Der Wurzelbohrer und das Unkraut Striga sind die größten Bedrohungen für den Maisanbau in Ostafrika und können bis zu 90% der Ernte zerstören. Lokale, von icipe durchgeführte Studien ergaben, dass es eine nachhaltige Methode gibt, um diese Schädlinge zu bekämpfen und Erträge zu verbessern – eine ökologische Technologie, die als „Push-pull Methode” bezeichnet wird.
Biovision erreichte sage und schreibe eine Verfünffachung der Erträge in seinen „Push-pull“ Projekten. Tausende Bauern wurden in der Methode unterwiesen und mehr als 30.000 Bauern in ganz Ostafrika wenden die Methode heute an.
Die Royal Society bezeichnet die „Push-pull Methode“ sogar als eine Technologie, die sofort eingesetzt werden kann, um massive Ertragssteigerungen in Afrika zu erzielen, die bis zum Jahr 2050 vonnöten sind, um den Nahrungsbedarf des afrikanischen Kontinents zu decken, ohne die Umwelt zu schädigen und mehr Land bestellen zu müssen.
Bäuerinnen, oftmals durch HIV zu Witwen geworden und am Existenzminimum lebend, sind besonders aufgeschlossen und interessiert, die erfolgreiche ökologische „Push-pull Methode“ einzusetzen.
Malaria Einhalt gebieten ohne den Einsatz von DDT
Biovision startete zwei „Stopp Malaria-Projekte“ in Kenia in 2004 (Nyabondo) und 2005 (Malindi) und weitete das Projekt 2007 nach den ersten Erfolgen in Kenia auch auf Äthiopien aus. Einheimische werden über den tödlichen Zusammenhang zwischen Stechmücken und Malaria geschult und ausgebildet, sich selbst zu schützen. Stechmücken-Kundschafter aus den Dörfern werden geschult, Brutstätten der Stechmücken zu erkennen und diese mithilfe einfacher Methoden zu zerstören bzw. die Stechmückenlarven mit umweltfreundlichen Bti-Bakterien direkt zu eliminieren.
Auf diese Weise konnte mit relativ geringen Kosten – etwa 270.000 US $ für die drei Projekte im Jahr 2008 – und durch die Steuerung von icipe, lokaler Nicht- Regierungsorganisationen und halbstaatlicher Organisationen, eine dramatische Reduzierung dieser Plage erreicht werden. Alleine im letzten Jahr reduzierte sich die Anzahl von Malariafällen um bis zu 62% (Nyabondo) und die Zahl der Stechmückenlarven schrumpfte in den letzten beiden Jahren auf 50% (Malindi) bis 80% (Nyabondo). Da die „Stopp Malaria-Projekte“ an geografisch unterschiedlichen Orten durchgeführt werden – Malindi ist eine touristische Hafenstadt und Nyabondo eine arme, ländliche Gegend, in der die Menschen hauptsächlich von der Herstellung von Ziegeln leben – können die Ergebnisse vollständig in die nationale Gesundheitspolitik integriert werden. Biovision arbeitet derzeit daran, die Regierung zu überzeugen, diese nachhaltige Methode zur Bekämpfung von Malaria einzusetzen und nicht auf Substanzen wie z.B. DDT zurückzugreifen, die mit großen Risiken für die Menschen, für zukünftige Generation sowie den Boden verbunden sind.
Biovision startete zwei „Stopp Malaria-Projekte“ in Kenia in 2004 (Nyabondo) und 2005 (Malindi) und weitete das Projekt 2007 nach den ersten Erfolgen in Kenia auch auf Äthiopien aus. Einheimische werden über den tödlichen Zusammenhang zwischen Stechmücken und Malaria geschult und ausgebildet, sich selbst zu schützen. Stechmücken-Kundschafter aus den Dörfern werden geschult, Brutstätten der Stechmücken zu erkennen und diese mithilfe einfacher Methoden zu zerstören bzw. die Stechmückenlarven mit umweltfreundlichen Bti-Bakterien direkt zu eliminieren.
Auf diese Weise konnte mit relativ geringen Kosten – etwa 270.000 US $ für die drei Projekte im Jahr 2008 – und durch die Steuerung von icipe, lokaler Nicht- Regierungsorganisationen und halbstaatlicher Organisationen, eine dramatische Reduzierung dieser Plage erreicht werden. Alleine im letzten Jahr reduzierte sich die Anzahl von Malariafällen um bis zu 62% (Nyabondo) und die Zahl der Stechmückenlarven schrumpfte in den letzten beiden Jahren auf 50% (Malindi) bis 80% (Nyabondo). Da die „Stopp Malaria-Projekte“ an geografisch unterschiedlichen Orten durchgeführt werden – Malindi ist eine touristische Hafenstadt und Nyabondo eine arme, ländliche Gegend, in der die Menschen hauptsächlich von der Herstellung von Ziegeln leben – können die Ergebnisse vollständig in die nationale Gesundheitspolitik integriert werden. Biovision arbeitet derzeit daran, die Regierung zu überzeugen, diese nachhaltige Methode zur Bekämpfung von Malaria einzusetzen und nicht auf Substanzen wie z.B. DDT zurückzugreifen, die mit großen Risiken für die Menschen, für zukünftige Generation sowie den Boden verbunden sind.
Landwirtschaftliche Informationsdefizite abbauen: Das landwirtschaftliche Kommunikationsprogramm
Biovision hat ein Informationsnetzwerk aufgebaut, damit möglichst viele afrikanische Kleinbauern Zugang zu Wissen haben. Das Netzwerk umfasst ein monatlich erscheinendes Magazin, „Der Bio- Bauer“, eine wöchentliche Radiosendung über nachhaltige Landwirtschaft (TOF Radio) sowie eine umfassende Online- Informationsplattform. Die verschiedenen Kommunikationsmedien bündeln lokales und international verfügbares Wissen und das Know-how, das Biovision gesammelt hat. Die Zeitschrift „Der Bio-Bauer“ wurde 2005 erstmals veröffentlicht und hat mittlerweile eine Auflage von 19.000 Exemplaren, die an über 100.000 Kleinbauern verteilt werden.
Das Radioprogramm erreicht mehr als 3 Millionen Zuhörer. Die Internetplattform ist kostenlos und wurde 2009 von ungefähr 70.000 Internet-Usern aufgerufen. Vor allem die Internetplattform hat enormes Potential für die Zukunft, da die Internetverwendung in Afrika laufend zunimmt und Internet-Cafes in ganz Kenia wie Pilze aus dem Boden schießen. Die Nachfrage nach praktischen und lokal einsetzbaren Technologien im landwirtschaftlichen Sektor ist riesig und auch gerade im Hinblick auf den Klimawandel werden aktuelle und örtlich genaue Informationen über Schädlinge und Krankheiten immer wichtiger.
Biovision hat ein Informationsnetzwerk aufgebaut, damit möglichst viele afrikanische Kleinbauern Zugang zu Wissen haben. Das Netzwerk umfasst ein monatlich erscheinendes Magazin, „Der Bio- Bauer“, eine wöchentliche Radiosendung über nachhaltige Landwirtschaft (TOF Radio) sowie eine umfassende Online- Informationsplattform. Die verschiedenen Kommunikationsmedien bündeln lokales und international verfügbares Wissen und das Know-how, das Biovision gesammelt hat. Die Zeitschrift „Der Bio-Bauer“ wurde 2005 erstmals veröffentlicht und hat mittlerweile eine Auflage von 19.000 Exemplaren, die an über 100.000 Kleinbauern verteilt werden.
Das Radioprogramm erreicht mehr als 3 Millionen Zuhörer. Die Internetplattform ist kostenlos und wurde 2009 von ungefähr 70.000 Internet-Usern aufgerufen. Vor allem die Internetplattform hat enormes Potential für die Zukunft, da die Internetverwendung in Afrika laufend zunimmt und Internet-Cafes in ganz Kenia wie Pilze aus dem Boden schießen. Die Nachfrage nach praktischen und lokal einsetzbaren Technologien im landwirtschaftlichen Sektor ist riesig und auch gerade im Hinblick auf den Klimawandel werden aktuelle und örtlich genaue Informationen über Schädlinge und Krankheiten immer wichtiger.
Arzneipflanzen-Unternehmen sichern biologische Vielfalt
„Verdiene Geld – und schütze den Wald” – so heißt der Slogan der Dorfbewohner, die im westlichen Kenia, in unmittelbarer Nähe zum Kakamega Wald leben. Viele Erzeugerfamilien haben keine andere Möglichkeit als Holz, Pflanzen und Gras aus dem geschützten Wald zu entnehmen, um ihr Überleben zu sichern. Mit dem Wissen, dass neue Einkommensquellen benötigt werden, um das Leben in der Region zu erhalten, unterstützen Biovision und icipe lokale Kooperativen, deren Mitglieder mit ökologischen Methoden Kräuter und Arzneipflanzen auf ihren Farmen anbauen. Diese Gruppen arbeiten eng mit icipe zusammen, um den Anbau zu überwachen, stabile Verkaufspreise sicherzustellen und die Rohstoffe in umweltfreundlichen Destillerien zu verarbeiten. Die wertvollen Pflanzenextrakte werden zu Einreibemitteln oder Salben weiterverarbeitet, die dann auf dem lokalen bzw. dem nationalen Markt unter der Marke „Nature Rub“ vermarktet werden. Das Interesse der Bauern, sich an diesem Unternehmen zu beteiligen, ist groß. Derzeit wird für die Kleinbauern eine internationale Bio- Zertifizierung sowie ein Fair Trade Label angestrebt, um die Produkte auf dem internationalen Markt platzieren zu können.
„Vorher war mein Einkommen als konventioneller Bauer einfach nicht ausreichend für meine Familie. Die große Trendwende kam, als ich die Möglichkeit bekam, an einem Projekt mit Arzneipflanzen teilzunehmen. Mit dem Anbau von Medizinalpflanzen können wir mehr verdienen. Persönlich habe ich durch das Projekt gelernt, dass ich eine Begabung als Geschäftsmann habe.“ James Ligare, Anbauer von Kräutern und Sprecher der Muliru Erzeugergruppe in Fakinaga.
„Verdiene Geld – und schütze den Wald” – so heißt der Slogan der Dorfbewohner, die im westlichen Kenia, in unmittelbarer Nähe zum Kakamega Wald leben. Viele Erzeugerfamilien haben keine andere Möglichkeit als Holz, Pflanzen und Gras aus dem geschützten Wald zu entnehmen, um ihr Überleben zu sichern. Mit dem Wissen, dass neue Einkommensquellen benötigt werden, um das Leben in der Region zu erhalten, unterstützen Biovision und icipe lokale Kooperativen, deren Mitglieder mit ökologischen Methoden Kräuter und Arzneipflanzen auf ihren Farmen anbauen. Diese Gruppen arbeiten eng mit icipe zusammen, um den Anbau zu überwachen, stabile Verkaufspreise sicherzustellen und die Rohstoffe in umweltfreundlichen Destillerien zu verarbeiten. Die wertvollen Pflanzenextrakte werden zu Einreibemitteln oder Salben weiterverarbeitet, die dann auf dem lokalen bzw. dem nationalen Markt unter der Marke „Nature Rub“ vermarktet werden. Das Interesse der Bauern, sich an diesem Unternehmen zu beteiligen, ist groß. Derzeit wird für die Kleinbauern eine internationale Bio- Zertifizierung sowie ein Fair Trade Label angestrebt, um die Produkte auf dem internationalen Markt platzieren zu können.
„Vorher war mein Einkommen als konventioneller Bauer einfach nicht ausreichend für meine Familie. Die große Trendwende kam, als ich die Möglichkeit bekam, an einem Projekt mit Arzneipflanzen teilzunehmen. Mit dem Anbau von Medizinalpflanzen können wir mehr verdienen. Persönlich habe ich durch das Projekt gelernt, dass ich eine Begabung als Geschäftsmann habe.“ James Ligare, Anbauer von Kräutern und Sprecher der Muliru Erzeugergruppe in Fakinaga.